Hatte mich, angesichts der Startzeit von 10:25h, der
Baustellenanzahl im Großraum Stuttgart/Heilbronn/Karlsruhe/Mannheim und
der unschönen Erfahrung vom Donnerstag, als ich 1:45h für die 110km
nach Hockenheim gebraucht hatte, für eine frühmorgentliche Anreise
entschieden. Also um 5:45h aus dem Bett gequält, die Entscheidung
verflucht und um 6:10h gestartet. BABs völlig leer und Ankunft
Nürburgring 8:55h ... das geht für 340km in Ordnung
Schnell Dokumentenabnahme, StartNr-Feld geändert und zur
techn. Abnahme. Danach Sprit und Werkzeug in die Boxengasse gestellt und nach
45min. war ich startbereit. 2 Jahre Seriensporterfahrung sind auch was wert
Dauerprüfung habe ich diesmal etwas agressiver in Angriff genommen um
mich und die Gixxe vernünftig auf den selten gefahrenen Streckenteil
"Mühlenbach-Schleife" einzustellen. Ich fahre die komplette GP-Strecke
gerne, da sowohl die Links-Rechts (Fordkurve)-Kombi bergab als auch besonders
die schnelle Bergauf-Links-Rechts-Kombi (Audi-S) schön zu fahren ist.
Leider kamen mir immer gerade in diesem Streckenteil andere Aufzünder in
die Quere, aber die Brems- und Einlenkpunkte wurden besser. Nur das Fahrwerk
bekam ich (trotz vorhandenem NBR-Basissetup) nicht in den Griff. Speziell beim
Einlenken in die NGK-Schikane hatte ich Chattering
Nach 27 Runden und drei
Boxenstopps hatte ich es noch immer nicht im Griff. Aber die DP war vorbei und
eine 2:13,0 war schonmal ganz ok. Also Parc Ferme und die Zeit bis zum
Sprintrennen mit Quatschen, Zuschauen bei den Rennen der anderen Klassen und
einem kleinen Imbiss rumgebracht.
Mit gut 45min. Verspätung war
dann die Klasse 1 dran und die Spannung im Parc Ferme war greifbar. Die
Meisterschaftsentscheidung stand noch aus und es gab 4 potentielle
Anwärter von denen Peter Eikelmann und Dirk Schnieders die besten Chancen
hatten. Also rein die Startaufstellung (Platz 12) und Warmup-Lap. Ende S/Z,
Ausgang Mercedes-Arena und Michelin-Kurve noch Reste von Ölspuren. Aber
alle außerhalb der Ideallinie. Start gelang mir wieder nur so mittel und
ich mußte auch noch einem Kängeruh direkt vor mir ausweichen. Dann
starker Rudelbildung Ende S/Z weil wegen Ölspur noch weniger Platz als
sonst. In der ersten Links in der Mercedes-Arena qualmte und staubte es
bereits, erster Abflug. Später erfuhr ich das sich da die Meisterschaft bereits entschieden hatte da Peter E. ins
Aus gerutscht war
Ich klemmte hinter Mütze aus dem Gixxer-Cup und bremste ihn vor der
Dunlop-Kehre aus. Zurück aus der ersten Runde war ich 13., also nur einen
Platz verloren, und hatte 2 Gegner direkt vor mir. Die schnappte ich mir in
Runde 2 (Ende S/Z + Dunlop-Kehre) und zurück auf S/Z leuchtete mir eine
indiskutable 2:14,675 entgegen ... ich muß dringend starten lernen sonst
wird das nix weil ich immer festhänge
Vor mir sah ich mit etwa 100m Vorsprung eine attraktive 4er-Gruppe. 2
Runden später war ich dran und hatte die Diddle-Maus auf Wolfram Hegers
R1-Heck vor der Nase. Davor Nöllen (K5), Alois Meyer (Alphatechnik-Blade)
und Düssel (K5) ... let the games begin ... Nächste Runde ging Heger
Ende S/Z an Nöllen vorbei und ich nutze meine Lieblingstelle Dunlop-Kehre.
Wat bremsen die da alle so früh
Hatzenbach und S/Z zeigte mir Wolfram dann R1-Power (alles Serie
),
aber ich war in der Mercedes-Arena deutlich stärker und konnte wieder
aufschließen. Vor der Dunlop-Kehre schlug er mir die Tür zu, aber
hinein ins Audi-S lenkte er zu früh ein und konnte nicht richtig
aufziehen. So war ich am Ausgang schon halb neben ihm und das
Ausbremsmanöver vor der Michelin-Kurve nur noch Formsache. In Runde 7 fuhr
ich dann das kleine Loch zu Alois wieder zu und versuchte mich sofort mit einem
späten Bremsmanöver Ende S/Z. Aber das langte nicht und er
schlüpfte wegen meiner weiten Linie wieder innen durch. Vor der
Michelin-Kurve liefen wir dann auf einen Überrundeten auf und Alois
entschied sich für die Außenseite. Leider wurde er da
abgedrängt und ich konnte auf der Innenseite besser beschleunigen. Er bog
zwar vor mir in die Bit-Kurve Richtung Hatzenbach ein, aber wegen der spitzen
Linie konnte er schlechter Beschleunigen und so klebte ich durch den
Hatzenbachbogen direkt an seinem Hinterrad. Geiles Feeling mit der 1000er da
bei 50cm Abstand stehen zu lassen ... solange es die Unterhose aushält
Vor der NGK-Schikane bremste er dann überraschend früh
(vermutlich noch seinen Abflug beim letzten Lauf an gleicher Stelle im Kopf)
und ich konnte vor ihm einbiegen. Jetzt war eigentlich Feierabend da ich auf
S/Z sah das nur noch 2 Runden zu fahren waren und H.-R. Düssel bereits gut
Vorsprung hatte. So versuchte ich in dieser Runde einen Gegenangriff von Alois
zu verhindern, fuhr eine etwas chaotische aber wohl schnelle 9. Runde und meine
schnellste Rennrunde mit 2:11,435 (4,2s schneller als mit der Mille!)
Damit brachte ich mich
aber auch wieder näher an H.-R. heran und in der Dunlopkehre war ich
wieder in Schlagdistanz. Hatzenbach runter gingen ein paar Meter verloren aber
ich versuchte trotzdem ein Ausbremsmanöver. Spät und mit reichlich
seitlichem Abstand (um H.-R. Luft zum Leben zu lassen wenn's schief geht)
bremste ich mich vorbei. Bekam aber in der Schikane auf den Bodenwellen heftig
Unruhe ins Fahrwerk. Die defitige Bodenwelle am Ausgang gab der Gixxe dann den
Rest und sie bockte wie ein Rodeopferd. So saß ich um Beruhigung betend
auf dem Tank während H.-R. in aller seelenruhe wieder vorbei fuhr. Zum
Glück beruhigte sich mein Gefährt wieder (im Gegensatz zum Pann im
Frühjahr wo ich genau auf diese Weise abgestiegen war) und ich kam mit
0,2s Rückstand hinter H.R.. als 8. ins Ziel. In der Auslaufrunde
gestekulierten H.-R. und ich wild bzgl. dieses Stunts und lachten uns im Parc
Ferme fast kaputt. War ja nochmal gutgegangen. Alles in allem ein sehr
unterhalsames Rennen für mich.
Gewonnen hat Gerold Ankert vor
Dirk Schnieders der damit neuer Deutscher Seriensport-Meister ist ...
Herzlichen Glückwunsch!... nebenbei ist Dirk auch die schnellste
Rennrunde gefahren mit einer 2:07,810
Fazit: - Man darf
Fahrwerksprobleme nie unterschätzen - Man kann auch am Nürburgring
regelmäßig gutes Wetter haben - Der GP-Kurs macht richtig
Spaß. Man sollte da öfter fahren - Die Dauerprüfung eignet
sich wegen der großen Anzahl Fahrer auf der Strecke nur bedingt zum
Trainieren
Rundenzeiten: 2:25,193 / 2:14,675 / 2:12,713 /
2:12,919 / 2:13,444 / 2:12,308 / 2:12,376 / 2:13,014 / 2:11,435 / 2:12,410 |